Halb 10
Halb 10 am Morgen,
ein kaltes Zimmer.
Ich tue nicht, was ich will
und will nicht, was ich tue.
Und schon
breitet ein Bildschirm
seine Decke
warm über mich.
Und es ist
halb 10 am Abend
und ganz kurz
im Dunkeln
kommt Besuch
– unerbeten – doch eingeladen – ständiger Begleiter – Nackenreiter –
von der Verachtung.
Wissen ist Macht.
Nein, wissen ist grausam!
Und ein Bildschirm
breitet seine Decke
warum über mich?
Ich will doch Ich sein.
Oder will ich
mich lediglich
Wollen wollen?
Und kann also
bloß hilflos
dem Sollen
des Wollen Wollen grollen?
Das will man nicht wissen.
Also ist es
halb 10 im Morgen.
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